Taste of India Marxergasse

  1030 Wien, Marxergasse 19
  +43 1 710 6999
  Di-Fr 11:00-14:30 und 17:30-23:00 Uhr, Sa-So 12-23 Uhr. Mo geschlossen.

Offenbar ist nun die Zeit gekommen, in der erfolgreiche indische Restaurants in Wien beginnen, weitere Filialen zu eröffnen. So auch das Taste of India, das nach der Stammfiliale in der Margaretenstraße ein Zweitlokal neben den Sofiensälen in der Marxergasse aufgesperrt hat.

Im Gegensatz zum sehr geradlinigen Stammhaus ist dieses Lokal etwas verspielter gestaltet, was wohl auch dem eher verschachtelten Grundriss geschuldet ist; trotzdem ist es in jeder der vielen Ecken sehr nett und gemütlich. Auch die Bedienung fällt durch Aufmerksamkeit, zurückhaltender Höflichkeit und Unaufgeregtheit auf, und die Wartezeiten auf das Essen halten sich auch bei vollem Haus in akzeptablen Grenzen.

Zum Essen: Die Samosas sind gut gelungen, angenehme Konsistenz, nicht trocken, vielleicht ein wenig dezent, aber trotzdem wohlschmeckend. Der Punjabi-Salat wird leider in Joghurtdressing ertränkt, weniger wäre hier mehr gewesen. Das Hühnerfleisch im Chicken Madras kam in relativ großen Stücken, wodurch es beim Kochen schön zart und saftig blieb - so hätte ich es gerne bei mehr Indern. Beim Lammfleisch war leider irgendetwas schief gegangen, das war nämlich hart, zäh, und dadurch einigermaßen unbefriedigend. Die Saucen, in denen das Fleisch serviert wurde, sahen liebevoll gemacht aus und waren schön angerichtet, konnten geschmacklich aber nicht so recht überzeugen: obwohl sie gut eingedickt waren und man mit dem Auge Tomaten, pürierte Zwiebel und Ingwer erahnen konnte, konnte man diese leider ebensowenig schmecken wie die offenbar zu sparsam verwendeten Gewürze. Optisch ein Fest, geschmacklich leider nicht.

"Sehr scharf" bestellt kam mit extremer Schärfe daher. "Sehr" war in diesem Fall gepflegtes Understatement - ich würde mal sagen, das könnten momentan die schärfsten Curries von Wien sein, und ich glaube, Naga Jolokia-Chilies herausgeschmeckt zu haben. Ich konnte meine Portion zwar aufessen, aber meine Schätzung ist, dass 9 von 10 Restaurantgästen damit wohl größere Probleme haben könnten. Irgendwie stand die Schärfe in ziemlichem Widerspruch zur ansonsten zu sparsamen Würzung.

Fazit: Gute Ansätze, aber die Würzung benötigt noch einiges an Feintuning, und das Lammfleisch sollte liebevoller behandelt werden. Als Gast sollte man jedenfalls nur dann "sehr scharf" dazusagen, wenn man wirklich viel aushält.

Vorspeisen ab €3,50; Hauptspeisen ohne Beilage vegetarisch ab €9,50, mit Fleisch ab €11.
Gedeck €1.

Essen:
okay
Bedienung:
sehr gut
Ambiente:
sehr gut
Preis / Leistung:
gut
Schärfegrad eines "sehr scharf" bestellten Hauptgerichts: grenzwertig scharf (grenzwertig scharf)
Gesamteindruck: gut (gut)

Artikel basiert auf 1 Besuchen, zuletzt im Oktober 2019.

Wichtiger Hinweis: Die Bewertungen geben nur meine persönliche Meinung und meinen persönlichen Geschmack wieder.
Alle Angaben, besonders Preise und Öffnungszeiten, galten zum Zeitpunkt meines letzten Besuches und sind ohne Gewähr!