Taj

  1080 Wien, Kochgasse 9
  +43 1 924 7141
  Mo-So 17-23 Uhr

Nach längerer Pause gibt es wieder ein indisches Restaurant namens Taj in Wien, dieses hat mit den früheren Lokalen gleichen Namens allerdings nichts gemeinsam, und das ist gut so. In einem ehemals griechischen Restaurant in der Kochgasse im 8. Bezirk wird nunmehr indisch aufgekocht, und es schmeckt.

Das Essen war zweifelsfrei ganz frisch gekocht, sowohl das Hühner- wie auch das Lammfleisch perfekt zubereitet und zart, beides ohne den typischen Aufwärmgeschmack, dem man in manchen Restaurants begegnet. Leider ergab sich daraus eine Wartezeit auf die Hauptspeise von fast 45 Minuten; es war doch einige Geduld erforderlich. Die Saucen waren aromatisch, aber doch etwas zurückhaltend gewürzt, hätten vielleicht von ein wenig mehr Prägnanz profitiert. Insgesamt aber durchaus gut - wenn mehr indische Restaurants in Wien so kochen würden, wäre das ein großer Fortschritt. Sehr scharf bestellt war anfangs nicht scharf, steigerte sich im Laufe des Essens aber zu einer wahrnehmbaren Schärfe. Mehr Eindruck hinterlassen haben die Vorspeisen, besonders die Samosas waren äußerst gut gewürzt. Leider hatte ich nicht viel davon, denn zwei Samosas hier sind deutlich kleiner als ein Samosa anderswo. Allerdings eben auch besser.

Das Ambiente ist angenehm zurückhaltend und sehr geschmackvoll eingerichtet, andererseits wirkt der Gastraum etwas leer, so als wäre die Hälfte der Tische noch nicht geliefert worden. Mit mehr Tischen und mehr Gästen kann das sehr gut und freundlich wirken, momentan hat es zwar eine gewisse Gediegenheit, wirkt aber gleichzeitig auch etwas unfertig. Im vorderen Lokalteil befindet sich eine Bar (das Lokal nennt sich auch "Taj Restaurant & Bar"), die recht gut wirkt.

Die Bedienung ist äußerst freundlich, unaufdringlich und höflich. So ganz glücklich wurde ich trotzdem nicht, denn obwohl die Bestellung rasch aufgenommen wurde, waren die Wartezeiten sowohl auf das Essen als auch auf das Bezahlen sehr lang - und das, obwohl das Lokal fast leer war. Es bleibt zu hoffen, dass das Anfangsschwierigkeiten sind.

Preislich befinden wir uns auf leicht gehobenem Niveau, weniger in puncto Einzelpreise, da ist alles einigermaßen okay, aber in der Summe war die Rechnung dann unerwartet hoch, was an so Details liegt wie dass ein großes Zwicklbier sage und schreibe €5,50(!) kostet, Reis und Brot auch etwas teurer sind als anderswo, und das Gedeck dann auch noch extra kostet.

Fazit: Es schmeckt, aber man wartet und zahlt dafür.

Vorspeisen ab €5; Hauptspeisen ohne Beilage vegetarisch ab €10, mit Fleisch ab €11,50.
Gedeck €1.

Essen:
sehr gut
Bedienung:
gut
Ambiente:
gut
Preis / Leistung:
okay
Schärfegrad eines "sehr scharf" bestellten Hauptgerichts: scharf (scharf)
Gesamteindruck: gut (gut)

Artikel basiert auf 1 Besuchen, zuletzt im April 2019.

Wichtiger Hinweis: Die Bewertungen geben nur meine persönliche Meinung und meinen persönlichen Geschmack wieder.
Alle Angaben, besonders Preise und Öffnungszeiten, galten zum Zeitpunkt meines letzten Besuches und sind ohne Gewähr!