Bombay

  1070 Wien, Neubaugasse 75
  +43 1 523 44 50
  Di-So 11:00-15:00 und 18:00-23:30 Uhr. Mo geschlossen.

Das Bombay existiert seit 1986 und ist damit eines der am längsten bestehenden indischen Restaurants in Wien. Es hat sich in dieser Zeit einen gewissen Ruf erarbeitet für seine reichhaltigen Portionen, seine scharfen Madras- und Vindaloo-Curries, sein schummriges, etwas patiniertes, aber unglaublich stimmungsvolles Interieur, sowie die hier praktizierte Kunst, randvoll mit Mango-Wodka gefüllte Gläser zu balancieren, ohne dass etwas verschüttet wird, und die Begabung der Kellner, die Stellfläche der relativ kleinen Tische bis auf den letzten Quadratzentimeter perfekt auszunutzen.

Vor vielen Jahren gab es hier auch einen eher berüchtigten Kellner, der mit sehr eigenwilligem und gewöhnungsbedürftigem Schmäh versucht hat, einem alles Mögliche aufzuschwatzen, was man gar nicht essen konnte. Den gibt es dort schon länger nicht mehr, und das Lokal ist nun um einiges dezenter geworden. Selbst beim Vindaloo und beim Madras geht man inzwischen Kompromisse ein und macht sie nur noch für Stammgäste so scharf wie früher. Ansonsten hält die Küche ihren sehr guten Standard sehr beständig. Definitiv einer der verlässlichsten Inder in Wien.

Gewürzt wird reichlich, aber nicht unbedingt scharf, und etwas anders als bei den meisten anderen Indern in Wien, was das Essen hier immer wieder interessant macht. Auch die Saucen sind hier weniger schwer als anderswo. Neben dem schon erwähnten Vindaloo (scharf, mit zitronig-pfeffrigem Aroma) und Madras (schärfer, mit Paprika-Chilinote) seien noch das Chicken à la Bombay (mild, intensiver Tomatengeschmack), das sehr cremige Rogan Josh bzw. Chicken Newabi (mild, mit angenehm säuerlicher Joghurtnote) und die unglaublich zart gegrillten Lamm-Shashlik empfohlen; zu zweit ist für schärfe-erprobte Nicht-Vegetarier die Madras-Platte ein Muss. Vegetarisch stellen besonders die Okra (mild) die Konkurrenz in den Schatten.

Die Samosas sind groß, aber geschmacklich eher sehr zurückhaltend; das "Naan"-Brot ist sehr gut, ist aber eigentlich eher ein Kulcha, also eher kompakt und nicht ganz so flaumig.

Die Bedienung (die Chefin, ihr Mann, 1-2 angestellte Kellner und oft auch noch die Tochter) ist kompetent, professionell und flott; nur wenn das Lokal voll ist, können die Wartezeiten etwas länger sein.

Vorspeisen ab € 2,70. Hauptspeisen ohne Beilage vegetarisch oder mit Fleisch ab € 8,90.
Gedeck € 0,75.

Essen:
hervorragend
Bedienung:
Spitzengastronomie
Ambiente:
sehr gut
Preis / Leistung:
hervorragend
Schärfegrad eines "sehr scharf" bestellten Hauptgerichts: sehr scharf (sehr scharf)
Gesamteindruck: hervorragend (hervorragend)

Artikel basiert auf mehr als 10 Besuchen, zuletzt im Juni 2019.

Wichtiger Hinweis: Die Bewertungen geben nur meine persönliche Meinung und meinen persönlichen Geschmack wieder.
Alle Angaben, besonders Preise und Öffnungszeiten, galten zum Zeitpunkt meines letzten Besuches und sind ohne Gewähr!